Bild- sowie direkte und indirekte Textzitate nur unter genauer Quellenangabe!

Samstag, 21. September 2013

Freiräume


Witold Janowski 1973

Während weite Teile der polnischen Kunst von den 1950er bis in die 1980er Jahre dem „Sozialistischen Realismus“ verpflichtet waren, nutzten die Plakatkünstler Freiräume, die aus dem Nischendasein ihres Genres, das als vermeintlich nicht vollwertige Kunstform nur wenig (Be-)Achtung fand, erwuchsen. Als die polnische Schule der Plakatkunst dann zu einem Begriff in der internationalen Kunstszene avancierte, wurde sie staatlicherseits nicht nur toleriert, sondern auch gefördert.
Ein anderer Grund für diese Entwicklung war paradoxerweise, dass das Plakat im sozialistischen Wirtschafts- und Kulturbetrieb weitgehend seiner eigentlichen Funktion enthoben war. Es diente nicht mehr in erster Linie als Werbe-, sondern vornehmlich als künstlerisch gestaltetes Informationsmittel. Nicht zuletzt bei vielen Circusplakaten traten gestalterische Aspekte sogar völlig in den Vordergrund und die künstlerische Arbeit wurde insbesondere infolge ihrer weltweiten Beachtung zum Selbstzweck. 

Tadeusz Jodlowski 1965

Jan Sawka 1974

Dienstag, 10. September 2013

Phantastischer Realist




Die Entwürfe von Hugo Siegrist zeugen von ausgeprägten maltechnischen Fähigkeiten und weisen oftmals auf seine einige Jahre währende Tätigkeit als Schaustellermaler hin. Seine gelungenstes Circusplakat stellt sicher das in diesem Blog an anderer Stelle abgebildete Poster dar, mit dem der Circus Knie bei den Schweizerischen Bundesbahnen warb.
Neben phantastisch-stimmungsvollen Bildern vermag Siegrist in seiner naturalistischen Malweise auch zumeist recht treffende Portraits auszuführen. So gestaltete er für den „Österreichischen Nationalcircus“ von Louis Knie sen. aufwändige Illustrationen mit der Direktionsfamilie und den Höhepunkten der ersten Programme.





Plakat im Stil der 30/40er Jahre: Knie 1989

Donnerstag, 5. September 2013

Einjähriges



Ein Jahr ist „circusplakate.blogspot.de“ nun alt und erfreut sich einer überraschend großen Resonanz.
Mir bereitet dieser Blog selbst große Freude und hat mein altes Interesse am Circus, das zuletzt hinter der Beschäftigung mit dem Thema „Schaubuden“ ein wenig zurücktreten musste, deutlich wiederbelebt.
Mittlerweile sind es fast 80 kommentierte Posts mit jeweils drei oder vier Abbildungen von Plakaten, Programmen, Handzetteln und Postkarten - fast ausschließlich "Originale"*, die sich mit einer gekennzeichneten Ausnahme in meiner Sammlung befinden. 
Mitunter nutze ich für einen neuen Beitrag Bilder aus älteren Posts, die dort natürlich ersetzt werden. Darüber hinaus werden öfter Neuerwerbungen in passende ältere Posts eingefügt.
Es lohnt sich also, hin und wieder die Buttons „Ältere Posts“ anzuklicken, zumal auch gelegentlich ältere Texte verändert bzw. ergänzt werden.
Zum Jubiläum zeige ich nachfolgend drei weitere klassische Circusplakate des Spaniers „A. Peris“, dessen Arbeiten in Deutschland durch die in einem anderen Post bereits vorgestellten gelungenen Entwürfe für den „Spanischen Nationalcircus“ von Carola Williams Verbreitung fanden.