Bild- sowie direkte und indirekte Textzitate nur unter genauer Quellenangabe!

Samstag, 19. Januar 2013

Fliegende Menschen


Der Traum vom Fliegen

Ein großer Circus, der etwas auf sich hält, hat eine Flugtrapez-Darbietung im Programm. Wenn die Artisten in scheinbarer Schwerelosigkeit durch den Raum zu „fliegen“ scheinen, vereinigen sich in einzigartiger Weise Staunen, Nervenkitzel und Ästhetik.
Die Nummer am „Fliegenden Trapez“ bildet den akrobatischen Höhepunkt einer jeden Circusvorstellung und die lange Zeit vorwiegend aus Lateinamerika kommenden Trapezleute zählen zu den bestbezahlten Artisten.
In den letzten Jahrzehnten drängen vermehrt Artisten aus Osteuropa und Asien in dieses Metier. Obwohl Russen, Chinesen und Nordkoreaner häufig enorme, bislang ungeahnte Höchstleistungen vollbringen, haben sie oftmals nicht die Ausstrahlung südamerikanischer oder auch italienischer Truppen. 
Aus Südafrika kamen die sechs "Flying Rodleighs", die in ihren besten Zeiten einen zweiten festen Fangstuhl sowie eine "Russische Schaukel" in ihre wunderbar inszenierte, erstklassige Flugtrapez-Darbietung integriert hatten. Diese überaus ansprechende, auch musikalisch stimmungsvoll arrangierte Aufführung war Anfang der 90er Jahre umjubelte Schlussnummer im Circus Siemoneit-Barum.

... wenige Augenblicke vor dem legendären "Dreifachen"

... ein wunderschöner Plakat-Klassiker der Nachkriegszeit,
ursprünglich wohl für den Cirque Amar entworfen.


Dienstag, 15. Januar 2013

Zeitgeist


Knudsen 1963

Plakate und Programmtitel des dänischen Traditionscircus Benneweis wurden in diesem Blog im Zusammenhang mit den verschiedenen erstklassigen dänischen Graphikern schon mehrmals abgebildet. Tatsächlichen arbeiteten sie alle für Benneweis, angefangen natürlich bei Oscar Knudsen, über die humorvollen Entwürfe Erik Stockmarrs oder die erstklassigen heiter-minimalistischen Plakate Ib Antonis – bis hin zu den eines „Erik A.“.
"Zeitlos" sind diese Grafiken dabei durchaus nicht immer; oftmals spiegeln sie vielmehr recht deutlich den Zeitgeist wider - ganz so wie die Plakate, die der kreative Urheber des untersten Entwurfs "Moll" in den Siebzigern und Achtzigern für Benneweis schuf.

Stockmarr um 1960

1975

Sonntag, 13. Januar 2013

Kunstliebhaber


Kaviiik

Unter den Circusdirektionen, die immer wieder auf originelle Graphik bekannter Künstler setzten und setzen, müssen neben Namen wie Benneweis oder Knie auch die Eigentümer der französischen Medrano-Unternehmen aufgeführt werden. Raoul Gibault ließ in der Tradition Jerome Medranos immer wieder erstklassige Grafiker wie O'Kley für sich arbeiten. Besonders „Kaviiik“, hinter diesem Pseudonym verbirgt sich der 1946 geborene Christian Gavignet, prägte einige Jahre das Erscheinungsbild der Druckwerbung des Cirque Medrano.
Kaviiiks eigenwilliger phantastisch-heiterer Stil und nicht zuletzt sein beachtliches kunsthandwerkliches Können machten ihn zu einem gefragten Graphiker in Frankreich. Er gestaltete Plakate für verschiedenste Veranstaltungen, illustrierte Buch-, Zeitschriften- und Plattencover und war auch rein künstlerisch u.a. durch das Malen großformatiger Fresken tätig. 


Kaviiik

Jacques Cinquin

V. Riis

Vierter Werbe-Blog



Es „wuselt“ oft ganz schön in den Werbeanzeigen der 1950er und 60er Jahre. Hier sind typische Beispiele aus Programmheften dieser Jahre mit Bezug zum Sujet: Stets heiter, bunt und quirlig wie ein Charivari – und höchstwahrscheinlich keinerlei Erkenntnissen moderner Werbewissenschaft genügend …




Samstag, 12. Januar 2013

Zur Tierschau bitte!




In früheren Zeiten konnte die Tierschau eines großen Circus durchaus mit einem Provinz-Zoo mithalten. Die Zeiten haben sich geändert. Schon seit Jahrzehnten führen die meisten Circusse keine reinen Tierschau-Tiere mehr mit: Nur Tieren, die „arbeiten“, bietet das „Circusleben“ ausreichend Abwechslung, Beanspruchung und Zuwendung. Außerdem mussten mit anwachsenden Gehege-Größen notwendigerweise die Bestände schrumpfen. 
Ein Tierschaubesuch lohnt sich dennoch häufig noch immer: Er ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen des Circus und die Begegnung mit zutraulichen, handzahmen exotischen Tieren stellt nicht zuletzt für Kinder eine ganz besondere Erfahrung dar.
Darüber bieten solche Einblicke in die alltägliche Praxis der Tierhaltung, -dressur und –pflege die besten Argumente gegen die Polemik fanatischer Tierrechtler – Ideologien brauchen Feindbilder …

Graphik von "Kaviiik"



Olé!


Die charismatische "Miss Mara" als Reklamenummer 
auf einem wunderbaren Circusplakat.

Als der Circus Williams als „Spanischer Nationalcircus“ firmierte, setzte man folgerichtig die hier abgebildeten Plakate des spanischen Graphikers „A. Peris“ ein. Peris gestaltete in den 1950er und 60er Jahren zahlreiche attraktive spanische Circus- und vor allem Filmplakate.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig sich über einige Plakatmaler der 1950er und 60er Jahre in Erfahrung bringen lässt, obwohl sie eine große Anzahl hervorragender Werke, insbesondere für den Film, geschaffen haben. Neben einer Reihe italienischer Graphiker wäre hier u.a. Bruno Rehak zu nennen.
Auch „A. Peris“ ist so ein typisches Beispiel. Anhand seines Stils sind seine Arbeiten recht sicher zuzuordnen, Zweifel beseitigt seine markante Signatur, die auch Verwechslungen mit seinem bekannten Zeitgenossen, Landsmann und Kollegen José Peris Arago trotz der Namensähnlichkeit ausschließt.





Sonntag, 6. Januar 2013

Malende Circusfans




Für Circus-Liebhaber ist die Schweiz ein kleines Paradies. Neben dem unangefochtenen Marktführer Knie bringen auch die Circusse der zweiten und dritten Reihe im Rahmen ihrer Möglichkeiten jährlich wechselnde, sorgfältig inszenierte Programme mit internationaler Artistik bis in kleine Ortschaften. Dieses durchgängige Bemühen um die Gunst des (Stamm-) Publikums zeigt sich auch in immer wieder neu gestalteten Saisonplakaten, davon nicht wenige von begabten Autodidakten mit einem Hang zum Circus.
So ließ zum Beispiel der Circus Starlight überaus stimmungsvolle Plakate von Laurent Diercksen malen. Diercksen ist ein ausgewiesener Grock-Experte und hat ein umfangreiches Buch über diesen berühmten Clown herausgegeben und wunderbar illustriert.
Auch René Käsermann ist ein Circusliebhaber mit künstlerischer Begabung, die mittlerweile zur Profession geworden ist. Käsermann gestaltete für den Circus Nock sehr ansprechende Programmtitel und Plakate mit Bezug zu den jeweiligen Programmen. 
Der Circusfreund Rolf Wachter entwarf einige Jahre lang die Plakate und Programme für den leider eingestellten Circus Medrano von Urs Strasser, daneben war er u.a. auch für den Zirkus Stey tätig.