Bild- sowie direkte und indirekte Textzitate nur unter genauer Quellenangabe!

Freitag, 11. Oktober 2013

"Paprika-Schau"


... eines der Lieblingsplakate des Blockbetreibers (1968)

Im Gegensatz zu vielen anderen Grafikern, die Plakate für Film, Theater und Circus entwarfen, stand letzterer bei dem Ungarn Sandor Benkö (1922-2007) im Mittelpunkt des Schaffens.
Benkö zählte zu den bekanntesten Plakatentwerfern seines Landes, und ähnlich wie bei seinen polnischen Kollegen zeigten insbesondere seine Entwürfe aus den 1960er und 70er Jahren den Einfluss der „Pop-Art“. Bei Benkö stand dabei allerdings die Funktionalität i.d.R. nicht hinter dem künstlerischen Anspruch zurück: Seine heiteren, farbenfrohen Arbeiten waren im besten Sinne „plakativ“, damit höchst werbewirksam und wiesen oftmals Bezüge zum beworbenen Unternehmen auf. Benkö verstand es dabei in besonderer Weise, Schrift- und Bildelemente miteinander zu verbinden. 

Das Problem, großformatige Plakate zu fotografieren, dokumentieren al- 
le Abbildungen dieses Posts, hier kommen noch die Faltknicke hinzu.




Sonntag, 6. Oktober 2013

Peripherien



Die Popularität des Circus wurde immer wieder für Veranstaltungen genutzt, die mehr oder weniger mit der Unterhaltungsform zu tun hatten, unter deren Namen sie firmierten. Die Spanne reichte von Zelt-Discos, die als „Musik-Circus“ fungierten, bis hin zu reinen Verkaufsveranstaltungen.
Parteien engagierten bisweilen Circusse für kleine Wahlkampf-Tourneen. So präsentierte die SPD 1984 mit dem Material und Artisten des Circus Williams-Althoff einen „Europawahl-Circus“. Das Plakat gestaltete Klaus Staeck unter Verwendung eines Friedländer-Plakates für den Gentleman-Jongleur „Salerno“ vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Der berühmte Artist und Flugpionier jongliert hier, im zweiten Jahr der Kanzlerschaft Helmut Kohls, mit Birnen - darunter eine faule - statt Bällen.

Das "Circusleben" und die artistische Künste begeisterten immer wieder Menschen, die sich in alternativen Lebensformen versuchten. Die daraus entstandenen Alternativcircusse begründeten in Frankreich die Entwicklung zum „Cirque Nouveau“. In Deutschland waren die um 1990 durchaus zahlreichen Projekte der alternativen Circus-Szene i.d.R. recht kurzlebig,  hier kamen nachhaltige Neuerungen direkt aus dem artistischen Umfeld (Flic Flac) oder auch aus dem bürgerlich-künstlerischen (Roncalli).

Die dänischen Komiker und Circusfans Ostergard und Jensen griffen in ihrer reisenden Zeltshow viele circensische Elemente auf, ohne die Bezeichnung Circus zu nutzen. Sie nannten ihr kleines, aber feines Unternehmen wenig publikumswirksam „Hundeshow“. Mittlerweile präsentiert Flemming Jensen folgerichtig und mit Erfolg den „Circus Nemo“.

... eines der langlebigsten alternativen Circusprojekte:
Der 1980 gegründete "Fabrik-Circus" des "Internationalen
Kulturcentrums UfaFabrik" heißt heute "UfaCircus".

1994