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Montag, 25. Mai 2015

Circusfilme


Cecil B. Milles „The greatest Show on Earth“ von 1952 
ist der wohl bekannteste Circusfilm, wobei die reale Show 
von Ringling Brothers and Barnum & Bailey die Kulisse für 
das Geschehen bildete. Das Plakat für die spanisch 
synchronisierte Fassung gestaltete Macario Gomez.

1963 wurde der Circus Franz Althoff zur Kulisse für ganz großes Hollywood-Kino mit Stars wie John Wayne, Claudia Cardinale und Rita Hayworth: Samuel Bronston hatte für den monumentalen Film „Circusworld“ den gesamten Circus verpflichtet.
Für solche vor allem in den 1950er und 60er Jahren beliebten und auf den breiten Publikumsgeschmack zielenden Circusfilme bot der Circus die ideale „exotisch-romantische“ Kulisse für in der Regel recht triviale melodramatische Storys, die klischeehafte Vorstellungen vom Circusleben aufgriffen, zum Teil schufen, verstärkten und verbreiteten.
Aber auch anderen Filmgattungen diente der Circus in mehrdeutiger Weise als Kulisse, so der dem "Film noir" zuzuordnende Streifen "Man on the Tight Rope" ("Ein Mann auf dem Drahtseil") unter der Regie von Elia Kazan nach der gleichnamigen Erzählung von Neil Paterson. Die amerikanische Produktion entstand 1953 in Bayern beim Circus Gustav Brumbach. 
Seit jeher dem Circus und insbesondere der Clownerie eng verbunden ist die Komödie. Vielen berühmten Filmkomikern, die nicht selten ihre Wurzeln im Vaudeville hatten, boten im Circus angesiedelte Komödien eine perfekte Plattform, darunter Charly Chaplin, die Marx Brothers, Jerry Lewis oder Danny Kaye.
Schließlich nahm sich auch der anspruchsvolle Autorenfilm des Circus an, so Ingmar Bergmann mit „Abend der Gaukler“, Alexander Kluge mit „Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ oder Wim Wenders mit dem Film „Der Himmel über Berlin“.
Die Frage nach dem besten aller Circusfilme lässt sich für den Blogbetreiber eindeutig beantworten: Es ist Federico Fellinis „La Strada“.

Ein typischer Circusfim der 1950er Jahre war „Sterne über Colombo“, 
der in anderen Ländern auch als „Circus-Girl“ lief. Drehort war das 
Zweitgeschäft des Circus Busch, das unter der Direktion von Paulas
 Tochter Michaela 1953 in Ceylon gastierte. Michaelas Sohn Paul 
sowie Gilbert Houcke reihten sich dabei in die Darstellerriege ein. 

Das Plakat zu „Menschen ohne Nerven“, im amerikanischen 
Original „The Flying Fontaines“, gestaltete 1959 mit Hans 
Braun einer der meistbeschäftigten deutschen Filmplakatmaler.



Samstag, 23. Mai 2015

Varieté und Revue - achter Exkurs



Bemühungen, Varieté- oder Vaudeville-Shows nicht als reine Nummernprogramme ablaufen zu lassen, sondern ihnen einen thematischen Rahmen zu geben, führten und führen immer wieder zu Inszenierungen, die in nostalgischen Rückschauen die Ursprünge der Artistik auf Straßen und Marktplätzen aufgreifen.
Auch die Opera Comique und das deutsche Singspiel hatten ihre Wurzeln in den Jahrmärkten und städtischen Vergnügungsvierteln des 17. und 18. Jahrhunderts. Sie entwickelten sich aus Schaubühnenprogrammen, die neben Komödien Gesangseinlagen boten.
Für die Gestalter von Plakaten und Programmtiteln boten als nostalgische Rückschauen angelegte Inszenierungen stets besonders reizvolle Motive. 


Jean D. van Caulaert 1941

Ferdinand Boscher 1925

1919