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Samstag, 22. August 2015

Lithographische Anstalten


Der großartige Plakatkünstler Jean de Paleolgu („PAL“)
 schuf bis 1900 wunderbare Arbeiten für die Druckerei Dupont.

Der Circus und andere populäre Unterhaltungsformen sind mit der Entstehung der Plakatkunst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eng verbunden. Die großen Plakatkünstler, allen voran Jules Cheret, schufen zunächst in erster Linie Plakate für die großen Pariser Unterhaltungsetablissements, die zumeist in den Druckereien von Napoleon Chaix, Charles Levy und Paul Dupont hergestellt wurden.
Daneben entwickelten sich rasch auf lukrative Aufträge aus der Unterhaltungsbranche spezialisierte Druckereien. In Deutschland war Adolph Friedländer vom Ende des 19. bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts der führende Anbieter von Plakaten für Artisten, Schausteller und Circusse. „Friedländer-Lithos“ genossen einen ausgezeichneten Ruf weit
Rares Friedländer-Plakat aus den 1920er
Jahren von F.L. Sonns in einer Ausgabe der
"Offset Buch-und Werbekunst" von 1929
über Deutschlands Grenzen hinaus. Die wirkungsvollen Plakate wiesen in der Regel kein Signet des Entwerfers auf und zeigten sich weitgehend unbeeinflusst von zeitgenössischen Tendenzen der Plakatkunst. Für Kunden, die etwas „Ausgefallenes“ auf der Höhe der Zeit wünschten, wurden im Jahrzehnt nach dem ersten Weltkrieg aber auch Ausnahmen gemacht. Vor allem für Paula Busch entstanden bei Friedländer zum Teil recht avantgardistische signierte Künstlerplakate von talentierten Nachwuchsgrafikern.
Neben den großen Druckereien wie Friedländer in Hamburg oder Strobridge in Cincinnati gab es in vielen Ländern Druckereien unterschiedlichster Größen, die sich auf Lithographien für das Unterhaltungsgewerbe spezialisiert hatten. So entstanden beispielsweise in Belgien zahlreiche originelle Circus- und Artistenplakate, die sich oftmals durch einen ganz eigenen humoristisch-karikaturenhaften Stil auszeichneten.

Dieses Plakat für den Musikalclown „Mako“ (Max Rosseau) 
ist eine der zahlreichen Arbeiten von Julien t’ Felt
einem Sohn des Gründers der Druckerei t`Felt in Antwerpen. 

Bei  Deghendt & Vanobbergen in Brüssel entstand 1928 dieses 
Plakat. Es zeigt berühmten Exzentrik-Jongleur  "King Repp"
(Alfred Wolf) mit seinem Originaltrick.